Hanseatic nature im Hafen von Montevideo
Ausfahrt Montevideo

08.November 2022

Beginn der Antarktis-Expedition „NAT2223“ mit der Hanseatic nature von Hapag Lloyd Cruises. 158 Passagiere und 168 Crew-Mitglieder sind an Bord, als die „Hanseatic nature“ um 18.30h den Hafen von Montevideo verlässt. Unsere Atlantis-Gruppe ist mit Lufthansa nach Buenos Aires geflogen, von dort mit der Schnellfähre über den Rio de la Plata nach Colonia/Uruguay und von dort mit dem Bus nach Montevideo. Unser Kapitän Thilo  Natke, gebürtiger Hannoveraner und jetzt in Einbeck lebend, ist eine lebende Kapitäns-Legende: Anfang 2023 wird er zu seiner 100. Antarktis-Reise aufbrechen. Nach der Seenotrettungsübung findet die Sail-Away-Cocktail-Party auf dem Pool-Deck statt. Wir nehmen Kurs auf die Falkland-Inseln, die 1994 km entfernt sind.

Kapitän Natke (ganz links) stellt die Crew vor

09.November 2022
Der heutige Seeetag ist der Kennenlernen-Tag: um 10.15h stellt sich das Expeditionsteam vor. General Expedition Manager ist Nadine Armbrust; Expeditionsleiterin Dr. Michaela Mayer. Das Expeditions- und Experten-Team komplettieren Gloria Debek, Dr. Stefan Graf, Franziska Güpner, Stephanie Loop, Jens  Lühmann, Dr. Karin Naase, Isabel Reha, Martin Simon, Dr. Wolfgang Wenzel und Udo Zöphel…  diese Damen und Herren werden unsere Reise mit ihren Vorträgen und Führungen bereichern.
Um 18.15h bittet Kapitän Natke zum  Kapitäns-Cocktail: er stellt seine engsten Mitarbeiter vor, die -wie zahlreiche Service-Mitarbeiter(innen) fast alle schon auf anderen Hapag Lloyd-Schiffen tätig waren.

10.November 2022
Heute vormittag erfolgt die Ausgabe der Expeditionsausrüstung:  Anprobe der blauen Expeditions-Jacken und der Gummistiefel, die leihweise zur Verfügung gestellt werden. Nach mehreren Vorträgen steht um 18.30h  eine Art „Blind Date“ auf dem Programm. Alle Passagiere können -mit einem Champagner-Glas aus der Minibar „bewaffnet“ die Kabine verlassen und die benachbarten Kabinengäste auf dem Gang treffen. Schnell entwickelt sich der Kabinengang vor unserer Kabine 737 zum „Partytreff“ – schnell sind 8, 10, 12 Passagiere im Gang versammelt und im angeregten Austausch vereint. Hapag Lloyd sorgt dafür, daß die Gläser ständig mit Champagner gefüllt sind. Eine nette Idee: wir lernen  nun zahlreiche Mitreisende aus den Nachbarkabinen kennen…

11.November 2022: Martinstag
Am Vormittag verpflichtende Teilnahme an der Zodiac-Einweisung unter Leitung von Staff-Kapitän Jan Grünewald im HanseAtrium, gleichzeitig   Lounge und Vortragsraum mit allen technischen Einrichtungen. Um 11.11 werden wir an den Beginn der „fünften Jahreszeit“ erinnert: Bord-DJ Lothar aus Braunschweig   legt Karnevals-Lieder auf; ein im Pinguin-Kostüm auftauchendes Crew-Mitglied verteilt frisch gebackene „Berliner“. Na dann: Alaaf und Helau !  Um 18.15h lädt die Reederei alle Club-Mitglieder zum Cocktail ein.

 

 

12.November 2022
Um 07.00h kommt Land in Sicht: wir erreichen New Island … unsere erste Expedition mit den Zodiacs steht an. Die Passagiere sind in 10 Farbgruppen eingeteilt worden, damit die Zodiacfahrten ohne Gedränge stattfinden können. Die kurze Zodiacfahrt endet an einem Naturstrand mit einem verlassenen und verfallenen alten Walfängerschiff, in dessen Innere Vögel  eingezogen sind.  Umrahmt von gelben Ginsterbüschen unternehmen wir einen ersten Spaziergang zu einer Vogel- und Pinguinkolonie – mit herrlichen Fotomotiven.
Wir fahren mit unserem Schiff weiter nach Westpoint Island. Eine längere Wanderung führt zu einer weiteren Vogel- und Pinguin-Kolonie, die von fast mannshohen Gräsern umgeben ist. Auf dieser sehr grünen Insel empfangen uns die einzigen Inselbewohner zu Kaffee, Tee und Kuchen: der Flensburger Thies Matzen und die gebürtige Schwedin Kicki Ericson haben hier nach mehreren Weltreisen mit ihrem Segelboot und einem 2-jährigen Aufenthalt auf Südgeorgien eine neue Heimat gefunden. Kicki hat ihre Backkünste unter Beweis gestellt und leckere Kuchen, Torten und Kekse für uns gebacken. Kapitän Natke hat den sehnlichst erwarteten Nachschub an Bildbänden vom Mare-Verlag aus Deutschland mitgebracht, denn Thies und Kicki haben den Bildband „Antarktische Wildnis Südgeorgien“ herausgegeben, mit wunderbaren Fotos aus diesem Natur- und Tierparadies. Kicki lädt mich ein, ihren verwunschenen Garten zu besuchen: mit Zierpflanzen und Gemüse, darunter auch ein Grünkohl-Beet… Unsere Mitreisenden sind hin- und hergerissen: hier zu leben, fernab der Zivilisation… muss man Thies und Kicki dafür beneiden oder eher bemitleiden ?

 

 

 

 

13.November 2022
Um 07.30h passieren wir die „Stanley Narrows“ und treffen auf der Hauptinsel in Port Stanley ein. Heute ist Sonntag … nicht irgendein Sonntag, sondern „Rememberance Day“ ! Ein Gedenktag, der im Vereinigten Königreich eine große Bedeutung hat, natürlich auch auf den britischen Falkland-Inseln. Heute vormittag findet eine Parade statt, es scheint, als nehmen  alle Einwohner daran Teil. Wir Besucher sind Zaungäste dieser eindrucksvollen Parade aller Militärgattungen;  angeführt durch die örtlichen Honorationen und verdienten Veteranen, allesamt geschmückt mit zahlreichen Orden.
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt  sind überschaubar, die meistfotografierte  Attraktion dürfte die Gartenzwerg-Sammlung sein. Die einfachen Häuser verfügen allesamt über Vorgärten…  mit verblühten Osterglocken;  Pfingstrosen stehen vor der Blüte, ebenso die zahlreichen Fuchsien-Hecken (natürlich mit der Gattung Fuchsia magellanica).  Ein großer Supermarkt bietet letztmalig Einkaufsmöglichkeiten; auch die Reederei HLC war heute shoppen: frische Erdbeeren und anstelle von Blumen, die ausverkauft waren, wurden Holzpinguine als Tischschmuck eingekauft.  

 

 

14.November 2022
Seetag ! Um 12.30h  gibt es als Alternative zum Mittagessen im Restaurant eine deftige Hausmannskost-Party mit Gulaschsuppe, Grünkohl, Kassler, Roter Grütze, Kaiserschmarrn u.a. Köstlichkeiten aus der heimischen Küche … Um 15.00h das traditionelle Treffen von Service-Club-Mitgliedern (Rotary, Lions, Zontas usw.) Wie immer ein bereicherndes Treffen mit   Lionsfreunden aus D/A/CH und den „Kollegen“ von Rotary; im Vordergrund steht der Austausch über Aktivitäten für den guten Zweck. Um 17.30h bekamen die Mitglieder unserer Atlantis-Gruppe eine exklusive  "Privataudienz"  auf der Brücke; Kapitän Tilo Natke nahm sich viel Zeit für unsere Kunden und beantwortete nach einem launigen Vortrag über die Arbeit auf der Brücke auch geduldig alle Fragen.

 

15.November 2022
Nochmals ein Seetag …. um 11.00h steht die „Bio-Security-Kontrolle“ unserer Ausrüstung auf dem Programm.  Jeder Passagier muss alle Ober-Bekleidungsstücke wie Gummistiefel, Jacken, Mützen, Handschuhe sowie an Land  mitgeführte Gegenstände wie Rucksack oder Nordic Walking-Stöcke  im HanseAtrium präsentieren – kein Grashalm, kein Steinchen, keine Samen, keine Erde  darf von Montevideo oder den Falkland Inseln nach Südgeorgien eingeschleppt werden. Es wird alles getan, um das  Einschleppen von Pflanzen- und Tier-Krankheiten (z.B. die Vogelgrippe) zu verhindern.  Eine Gummistiefel-Waschanlage befreit die Stiefel von allen Anhaftungen. Um 21.30h dann zum Abschluß  des Tages  eine  hochinteressante Talkrunde mit dem Hotelmanager Daniel Beyer und Küchenchef Robert Ernst. Im Mittelpunkt: die enorme logistische Herausforderung, das Schiff für 3 Wochen fernab der Zivilisation mit allem zu bestücken, was Besatzung und Passagiere benötigen. 65 Tonnen Ladung sind in Montevideo an Bord gekommen, die den weiten Weg von Hamburg in Containern genommen haben, dazu kommen nochmals 6,5 Tonnen Frisch-Ware wie Eier, Gemüse und Obst, die lokal eingekauft werden.

 

 

16.November 2022
Vielleicht DER Höhepunkt der Reise: Südgeorgien ! Bevor wir in Grytviken, wo wir gegen 07.00h bei besten Wetterbedingungen ankommen, mit den Zodiacs  an Land gehen können, sind Kontrolleure der örtlichen Behörden an Bord gekommen, um sich unsere Kleidung und Ausrüstung genauestens anzusehen. Jedes Schiff muss sich dieser Prozedur unterziehen, die Behörden vergeben maximal 100 Punkte bei Null Beanstandungen, werden nur 85 Punkte oder gar weniger erreicht, drohen dem Schiff Einschränkungen bei zukünftigen Südgeorgien-Anlaufen. Ein nicht entferntes Samenkorn aus dem Parka wird bereits mit einem Strafpunkt geahndet. Südgeorgien gehört geographisch noch nicht zur Antarktis, das einmalige Naturparadies auf 54° Süd und 36° W gehört zum Vereinigten Königreich. In Grytviken, wo sich auch eine Forschungsstation befindet, besuchen wir das sehr sehenswerte Museum und gleich daneben das Postamt – mit einer großen Auswahl an Ersttagsbriefen, Sondermarken, Sondermünzen und Souvenirs. Währung ist hier  - wie auch schon auf den Falkland Inseln- natürlich das Britische Pfund; Kreditkarten werden auch akzeptiert. Eine kleine Kirche, die von Norwegern 1913 errichtet wurde, besuchen wir ebenfalls.
Wir unternehmen einen wunderbaren Spaziergang von der Landestelle Richtung Friedhof, unterwegs machen wir mit Robben, Königs-Pinguinen und der Vogelwelt  Bekannschaft. Es ist mittlerweile Tradition, das Kapitäne von Expeditionsschiffen auf dem Friedhof eine kleine Zeremonie am Grab des Polarforschers Sir Ernest Shackletons  abhalten. Unser Kapitän Natke hält eine kleine Ansprache und hat für den berühmten Polarforscher und Entdecker einen guten Rum mitgebracht; von diesem Rum dürfen am Ende der Zeremonie auch die Passagiere kosten.
Unser Schiff holt um 11.45h den Anker ein und nimmt Kurs auf Whistle Cove / Fortuna Bay, nur 25 nautische Meilen entfernt. Gegen 14.30h ist unser Ziel erreicht, ab sofort dürfen die Landgänge nur mit maximal 100 Personen erfolgen. Wir werden mit den Zodiacs an Land gebracht und tauchen ein in die grandiose Tierwelt Südgeorgiens: überall am Strand liegen Robben und Seeelefanten; ein kurzer Spaziergang führt in eine Königs-Pinguin-Kolonie mit tausenden von Tieren. Ein einmaliges Erlebnis, welches sicherlich nicht mehr überbietbar ist….

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17.November 2022
Am frühen Morgen um 06.30h erreichen wir Gold Harbour auf Südgeorgien, um 07.15h ist  unsere Farbgruppe bereits mit der Zodiac-Ausbootung an der Reihe. Gleich nach Ankunft am Strand von Gold Harbour: ein überwältigender Anblick: eine schier endlose Anzahl von See-Elefanten, Pelzrobben, diverse Vogelarten und vor allem: ca. 25 000 Brutpaare von Königs-Pinguinen und zusätzlich  Eselspinguine.
Wir können uns gar nicht sattsehen an dem Schauspiel, welches vor unseren Augen abläuft… Tausende von Tieren leben auf engstem Raum friedlich zusammen.  Unaufhörlich machen die Passagiere mit ihren Kameras und Smartphones Aufnahmen, die Fülle an Motiven ist einfach überwältigend.
Unser zweites Ziel  Cooper Bay  heute fällt den Wetter-Kapriolen zum Opfer. Windstärke 7-8 macht eine Anlandung unmöglich. Dafür gibt es als Entschädigung eine wunderschöne Panorama-Kreuzfahrt durch den Drygalski-Fjord, benannt nach dem deutschen Polarforscher Erich Dagobert von Drygalski.

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18.November 2022
Seetag, am Abend Asiatisches Buffet mit Sushi und Sashimi.

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19.November 2022
Unser heutiges Ziel: die Süd-Orkney-Inseln mit einer Anlandung auf
Shingle Cove. Die Windverhältnisse waren immer noch zu ungünstig, um
eine Anlandung durchzuführen. Um 18.15h gibt es zum Trost eine Einladung der Reederei zum Lieblings-Cocktail der Offiziere. Maitre Meikel Rocholt, der im Mandarin Oriental Hongkong als Sommelier gearbeitet hat, mixt mir einen "Blueberry Daiquiri": sehr lecker...!

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20.November 2022
Heute erreichen wir die Süd-Shetland-Inseln. Gegen 12.00h erreichen wir Penguin Island. Nachdem bereits mehr als die Hälfte der Passagiere die
Anlandung absolviert hatten, frischte der Wind auf und weitere Anlandungen wurden von der Brücke gestoppt.
Kleiner Trost: im TV wurde ein WM-Kanal eingerichtet; um 13.00h Schiffszeit wurde das WM-Eröffnungsspiel  vom ZDF „live“ übertragen.

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21.November 2022
Der heutige Expeditionstag steht unter dem Motto „Weddell-Meer“. Mitten in der Nacht, aber bereits nach Sonnenaufgang (um 03.21h) erreichen wir den Antarctic Sound, gegen 07.00h erreichen wir Brown Bluff.  Teils riesige Tafeleisberge säumten die Passage. Wind und Wetter hatten ein Einsehen und zeigten sich von einer besseren Seite. Daher konnten die Anlandungen wie geplant durchgeführt werden – heute konnten wir zum ersten Mal das Antarktische Festland betreten.  Eine 745 m hohe Klippe beherrscht das Panorama von Brown Bluff; ein ca. 3 km langer Strand aus Fels und Asche bietet Nistplätze für Adelie- und Eselspinguine.
Am Nachmittag ist eine kleine Vulkaninsel 5 km südostlich von Dundee Island unser Ziel: Paulet Island. Hier fühlt sich eine Adelie-Pinguin-Kolonie mit mehr als hunderttausend Tieren wohl. Auch Blauaugen-Kormorane haben hier Brutplätze.

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22.November 2022
Heute erreichen wir mit der „Half Moon Island“ die Süd-Shetland-Inseln.  Die sichelförmige Insel stellt den Kraterrand eines einstigen Vulkans dar. Schon ab 07.45h beginnen die Zodiac-Ausbootungen, wir können hier erneut diverse Seevögel und Pinguinarten beobachten.
Am Nachmittag sehr gutes Wetter – ideale Bedingungen zum Besuch von Deception Island, der „Täuschungs-Insel“., der Rest eines riesigen Vulkans. 1906 wurde an der „Whalers Bay“ eine Walfangstation erreichtet. Diese wurde 1927 durch Vulkanaktivität zerstört. Auch eine später errichtete britische Forschungsstation wurde 1969 bei einem Vulkanausbruch zerstört. Zurück geblieben sind bizarre Überreste, eine perfekte Filmkulisse für „Lost Places“…  Auf unseren Spaziergängen begegnen uns immer wieder Pinguine. Bekannt ist Deception Island auch als Bade-Insel. Ganz mutige Passagiere und Crewmitglieder können hier in das ca. 2° „warme“ Meerwasser eintauchen. Handtücher stellt die Reederei am Strand zur Verfügung, den Mut zum Eisbaden muss jeder selbst mitbringen. Wir bewundern mehrere Mutige, die sich in das eisige Wasser begeben…. 

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23.November 2022
Schon früh erreichen wir den Errera Kanal, schneebedeckte Berge und im Meer treibende Eisberge machen die Passage zum Erlebnis. Unser Kapitän hat sich heute morgen zusammen mit der Expeditionsleitung für Danco Island  entschieden. Wie wir bald feststellen können: eine weise Entscheidung. Die See: spiegelglatt, teilweise Sonnenschein, 6° Außentemperatur. Die Zodiac-Überfahrt führt an Eisbergen vorbei, nach der Anlandung führt ein Pfad in den meterdicken Schneemassen auf eine Anhöhe, von der wir einen grandiosen Ausblick auf die Meerenge, auf unser Schiff, auf hunderte von Eisbergen und Eisschollen und auf eine große Pinguinkolonie haben. Nicht nur die Passagiere, auch die Crew und die wissenschaftlichen Experten sind von der heutigen  Exkursion  auf Danco Island bei besten Wetterbedingungen begeistert. Am Nachmittag erreichen wir den Lemaire Kanal und nehmen Kurs via Paradise Bay auf den Neumayer Kanal. Am Damoy Point wurden Zodiacs zu Wasser gelandet, um ca. 20 Camper an Land zu bringen. Es handelt sich um ein  neues Angebot: eine Übernachtung in der Antarktis an Land und  im Zelt. Die Ausrüstung wird von der Reederei gestellt, unsere Expeditionsleiterin Frau Dr. Mayer hat die kleine Camping--Gruppe begleitet. Die Kosten für das Camping: 290 Euro pro Person.

 

 

 

24. November 2022
Schon um 06.00h wurden die Camper geweckt und zurück an Bord gebracht. Um 09.00h erreichen wir unseren letzten Anlandungspunkt Cuverville Island. An der Anlandungsstelle machte eine dicke Schneeschicht das gefahrlose Betreten der Insel unmöglich. Stattdessen wurde eine Zodiac – Rundfahrt mit eine Dauer von 85 Minuten angeboten. Unser Zodiac wurde von unserer Expeditionsleiterin Frau Dr. Mayer gefahren. Nach wenigen Minuten erreichten wir die Wunderwelt der Eisberge – in allen Größen, mit wunderbaren Lichtspiegelungen …. alle Teilnehmer(innen) waren hellauf begeistert. Plötzlich meldet sich Kapitän Natke per Funkgerät: alle Zodiacs werden umgehend zum Schiff zurück beordert. Ein Wetterumschwung kündigt sich an: das soeben noch spiegelglatte Meer wird rauer und rauer; der kaum wahrnehmbare Wind frischt auf; noch bevor wir das Schiff erreicht haben, sorgen  die plötzlich auftretenden kalfaktischen Winde für ein aufgewühltes Meer mit eiskalten Windböen.
Die Zodiacs tanzen auf dem Meer, ein Anlegen am Schiff ist unmöglich. Der Kapitän versetzt das Schiff in eine andere Position, damit die Zodiacs Windschutz erhalten. Unser Zodiac ist das erste, welches nach ca. 15 Minuten ein Anlegemanöver versucht. Unsere erfahrene Expeditionsleiterin schafft im zweiten Versuch im Zusammenspiel mit den philippinischen Matrosen an Bord das Anlagen. Mittlerweile hat sich ein Schneesturm gebildet, nach und nach gelangen auch die anderen Zodiac-Boote an das „Side-Gate“, die Anlegestelle am Schiff. Wir alle haben eine Expeditions-Reise gebucht und keine Vergnügungsreise auf einem „Musik-Dampfer“. In unserer Zeit an Bord haben wir zahlreicher Vorträge  über die Antarktis-Expeditionen von Amundsen, Scott, Shackleton & Co. Beigewohnt – nun bekamen wir selbst eine Ahnung
von den Entbehrungen und Zumutungen, denen die Polarforscher ausgesetzt waren – unter extremsten Bedingungen über längere Zeiträume hinweg.

 

25.November und 26.November
Wer von der Südspitze Südamerikas zur Antarktis will, oder wie wir die umgekehrte Strecke zurücklegen müssen, muss die „Drake-Passage“ bewältigen. Das  Seegebiet  der Drake-Passage ist 830 km breit und erstreckt sich von 54° bis 62° südlicher Breite. Diese Passage zählt zu den stürmischsten Ozeanen der Welt, insbesondere von April bis Oktober. Unser Kapitän stellte für unsere 2 Seetage in der Drake-Passage leider schlechte Bedingungen in Aussicht. Um zumindest für den Beginn der Seetage bessere Bedingungen zu haben, änderte der Kapitän die Route und nahm zunächst den Schutz der Süd-Shetland-Inseln in Anspruch. Nach einem Umweg von ca. 100 km musste dann doch ein nördlicher Kurs eingeschlagen werden, um nach Ushuaia zu gelangen. So mussten  alle Passagiere während der 2 Seetage eine stürmische See in der Drake-Passage ertragen. Die Hanseatic nature stellte ihre Tauglichkeit auch in stürmischer See eindrucksvoll unter Beweis. Kapitän Natke gab Kurzvorträge über die Wetterverhältnisse, über das Schiff und erwies sich immer wieder nach fast 100 Antarktis-Kreuzfahrten als äußerst erfahrener Experte für diese wunderbare Region unserer Erde.
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27.November
Durch das Ausweichmanöver verspätet sich die Ankunft in Ushuaia um mehrere Stunden. Statt frühmorgens erfolgt die Ankunft un Ushuaia erst gegen Mittag. Alle Passagiere werden mit einem Sonderflug von Aerolinas Argentinas nach Buenos Aires geflogen. Dieser Flug wurde von der Reederei auf den späten Nachmittag verschoben.  Die späte Ankunft unseres Schiffes in Ushuaia hatte jedoch auch zwei positive Auswirkungen: die Passage durch den attraktiven Beagle Kanal erfolgte nicht nachts sondern am Sonntagvormittag. Die Reederei organisierte für alle Teilnehmer(innen) zudem einen Ausflug  in den Feuerland-Nationalpark.

Wir haben mit der "Hanseatic nature" auf unserer Reise von Montevideo nach Ushuaia mit dem Besuch von Südgeorgien und der Antarktis 4373 nautische Meilen zurückgelegt - das sind genau 8098 Kilometer !  Zählte im Juli 2022 unsere Teilnahme an der Atlantis-Gruppenreise Spitzbergen/Island/Grönland mit der "Hanseatic inspiration" zu einer unserer schönsten Kreuzfahrten, so erhält nun auch unsere Antarktis-Expeditionsreise mit der "Hanseatic nature"  einen Spitzenplatz in unserer "Best of"-Liste .... 

Deckplan MS Hamburg ab Mai 2020
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